Der Google Ads QualitĂ€tsfaktor entscheidet darĂŒber, wie gut eine Anzeige mit dem gewĂ€hlten Suchbegriff in Kombination mit der Webseite und den Nutzersignalen harmoniert. Der QualitĂ€tsfaktor beeinflusst die Position der Werbeanzeigen zusammen mit ihrem maximalen CPC.
Bedeutet: Anzeigen mit einem QF von 10 und einem CPC von 1 Euro, können auf Position 1 stehen, obwohl Wettbewerber 1,80 Euro CPC investieren aber einen QF 7 haben. Es gilt daher, stets den QualitÀtsfaktor im gesamten Google Ads Konto zu optimieren. Der QualitÀtsfaktor reicht auf einer Skala von 1 bis 10.
Google nennt drei offizielle Faktoren die den QualitÀtsfaktor beeinflussen:
- Anzeigenrelevanz
- Voraussichtliche Klickrate
- Nutzerfreundlichkeit der Landing Page
Bereits mit kleinen Ănderungen an den Anzeigentexten (Titel, Beschreibung), sowie Anzeigenerweiterungen, Keywords und Zielseiten, kann der Google Ads QualitĂ€tsfaktor positiv und negativ beeinflusst werden. Die gezielte Optimierung sorgt im besten Fall fĂŒr mehr Klicks, sowie eine bessere Conversion Rate, bei einem sinkenden CPO (Cost per Order), also den Kosten fĂŒr einen Abschluss.
Google Ads QualitÀtsfaktor optimieren
QualitÀtsfaktor anzeigen
Bevor der QualitĂ€tsfaktor optimiert werden kann, sollte klar sein wie dieser ĂŒberhaupt lautet. Deshalb musst du dir zunĂ€chst im Konto den QualitĂ€tsfaktor anzeigen lassen. Dazu klickst du dich in einer beliebigen Kampagne bis auf die Keyword-Ăbersicht durch. Dann findest du ĂŒber der Tabelle die Funktion âSpalten -> Spalten anpassenâ.
Jetzt ĂŒber die Lupe (Suchfunktion) oben rechts nach âQualitĂ€tsfaktorâ suchen und den Haken beim entsprechenden Wert setzen. AnschlieĂend âĂbernehmenâ um die Auswahl zu speichern.
Optional kannst du dir auch den Verlauf vom QualitĂ€tsfaktor einblenden, wenn du stets nachvollziehen möchtest wie die Optimierung verlĂ€uft. Ich aktiviere mir die Spalte nur nach Bedarf und nicht permanent, da zu viele Spalten die Ăbersicht stören.
Der QualitĂ€tsfaktor wird nun als Spalte ĂŒberall im Konto auf Keyword-Ebene angezeigt.
Anzeigenrelevanz optimieren
Im Mittelpunkt der Optimierung von Google Ads sollte der Anzeigentext stehen. Dieser, in Kombination mit den Suchbegriffen die eingebucht werden, entscheidet zu einem erheblichen Teil ĂŒber den QualitĂ€tsfaktor und damit ĂŒber Position der Anzeige und den CPC. Ein insgesamt schlecht optimiertes Google Ads Konto verursacht tĂ€glich unnötig hohe Kosten und hindert daran, wirtschaftlich sinnvoll mit Google zu werben.
Optimierte Anzeigen sind hĂ€ufig eine Frage der manuellen Leistung die in ein Konto investiert wird. Werden alle Anzeigen nur ĂŒber Templates und InventarplĂ€ne eingebucht, fĂ€llt der berĂŒchtigte i-Punkt, als der SahnehĂ€ubchen der Ads, oft hinten runter. Wer seine Google Ads Kosten senken und seine Positionen verbessern möchte, muss allerdings an vielen Stellen noch richtig arbeiten.
Voraussichtliche Klickrate optimieren
Google unterteilt die âvoraussichtliche Klickrateâ in drei Stufen:
- Ăberdurchschnittliche
- Durchschnittlich
- Unterdurchschnittlich
GroĂe Aufmerksamkeit muss Anzeigen geschenkt werden, die als âUnterdurchschnittlichâ eingestuft werden. Diese Anzeigen passen i.d.R. nicht zu den eingebuchten Suchbegriffen. Google unterstellt bei der voraussichtlichen Klickrate, dass der Anzeigeninhalt zur Suchanfrage passen muss. Berechtigt, oder?
Sucht der Nutzer nach âBlaues Kinderfahrradâ, möchte dieser in der Anzeige auch âblaues Kinderfahrrad, Kinderfahrrad in Blauâ oder Ă€hnliche Varianten finden. Im Anzeigentext und âTitel kann daher auch mit Platzhaltern gearbeitet werden. Im Hintergrund muss aber auch das Keyword bestmöglich zur Suchanfrage passen. Gut wĂ€re nun wenn [blaues kinderfahrrad] eingebucht ist. Aber auch modifizierte, weitgehend passende Keywords können eine gute Grundlage sein.
Nutzerfreundlichkeit der Landing Page optimieren
Mindestens so komplex wie die Optimierung der Google Ads, ist auch die der Landing Pages. Wobei hier viele Faktoren ĂŒber feste Templates und technische MaĂnahmen global ĂŒber die ganze Webseite hinweg optimiert werden können. Ein paar Faktoren die sich auf die Nutzerfreundlichkeit und somit den QualitĂ€tsfaktor auswirken sind:
- TatsÀchliche Angebot passt zur Werbebotschaft (Ja/Nein)
- Angebot ist leicht erreichbar (keine hinderlichen Popups, kein Scrollen etc.)
- Angebot ist schnell erreichbar (kurze, optimierte Ladezeiten)
Es nĂŒtzt viel, wenn auf Zielseiten der Anzeigen, auch wirklich die Angebote zu finden sind fĂŒr die geworben wird. Das gilt ĂŒbrigens auch fĂŒr Sonderangebote und Rabattaktionen. Oftmals werden Rabatte in Anzeigen angedeutet und sorgen fĂŒr eine bessere Klickrate, sind aber dann auf der Zielseite fĂŒr den Nutzer nicht zu finden. Dieser verlĂ€sst die Seite, es kommt nicht zum Abschluss und somit verringert sich die Conversion Rate der Anzeige. Ein negatives Signal fĂŒr den QualitĂ€tsfaktor.
Positiv beeinflussen lĂ€sst sich die Nutzerfreundlichkeit auch durch typische Trust-Elemente auf der Webseite wie: Bewertungen, Siegel, Garantien usw. Schon die gezielte Einblendung der Zahlungsmittel wirkt bei vielen KĂ€ufern positiv. Im B2B-Segment zum Beispiel der Hinweis auf Zahlung auf Rechnung fĂŒr GeschĂ€ftskunden. Auch der Hinweis auf kostenfreien Versand sollte Kunden prominent gezeigt werden.
Allgemeine Tipps zur Optimierung
Die Kampagnenstruktur, genau wie die Anzeigengruppen, sollten möglichst granular aufgebaut werden. Es ist sinnvoll nur wenige Keywords pro Anzeigengruppe zu haben, damit OptimierungsmaĂnahmen ĂŒberhaupt zu bewĂ€ltigen sind.
Negative Keywords sollte regelmĂ€Ăig gepflegt werden. Vor allem bei Anzeigengruppen die Keywords nicht mit âgenau passendâ als Option einbuchen, mĂŒssen hier tagesaktuell geprĂŒft und aktualisiert werden.
Die Berichte zu den Suchbegriffen innerhalb von Kampagnen sind tĂ€glich bis wöchentlich zu lesen. Darin befinden sich meist Suchanfragen die gute Leistungen bringen, obwohl sie gar nicht perfekt zu den ausgespielten Anzeigen passen. DafĂŒr sind dann eigene Anzeigengruppen zu erstellen.
Definiere Regeln, anhand derer du Entscheidungen treffen kannst wie:
- Wann schalte ich ein Keyword ab?
- Auf welchem Zeitraum bewerte ich Keywords?
- Ab wenn setze ich welche Gebotsstrategie ein?
Nur wenn du feste Regeln hast, kannst du gute Entscheidungen in einem Google Ads Konto treffen. Ohne Regeln wirst du stĂ€ndig vom BauchgefĂŒhl verfĂŒhrt und fragst dich spĂ€ter, warum du diese Entscheidung getroffen hast.
Teste die bestmögliche Anzeigenposition in AbhĂ€ngigkeit zu deinen Erwartungen. Möchtest du gute Conversion Raten erzielen und die Kosten schonen? Dann ist es vielleicht sinnvoll das deine Anzeigen im Schnitt auf Position 1,7 bis 2,3 stehen und nicht auf Position 1, wo viele Klicks zum oft hohen Streuverlust fĂŒhren.
Und zum Abschluss: Habâ und pflege eine Brand Kampagne!
Fazit
Die meisten Punkte sind sehr einfach und echte Grundlagen. Den Google Ads QualitĂ€tsfaktor zu optimieren sollte ein stĂ€ndiges Ziel sein. Dabei muss nicht jedes Keyword mit einem QualitĂ€tsfaktor bei 10/10 Punkte landen. Ăber 50% der Klicks sollten aber mindestens bei einem QF 10 Keyword landen. Und es gilt sich stets vor Augen zu halten, dass ein besserer QualitĂ€tsfaktor einen niedrigeren CPC bei gleicher Anzeigenposition bedeutet. Von der besseren Conversion Rate mal ganz abgesehen. Mehr Leistung fĂŒr die gleiche finanzielle Investition.
Pro-Tipp: Unternehmen die sich in Google Ads von Agenturen etc. betreuen lassen, sollten immer darauf achten das die Betreuung im eigenen Google Ads Konto stattfindet, und nicht in einem Konto der Agentur. Dadurch entsteht einerseits eine gewisse FlexibilitÀt und anderseits, bauen sich QualitÀtsfaktoren, Gebotsstrategien etc. direkt im eigenen Konto auf. Wenn die Zusammenarbeit mal endet, muss nicht von Null begonnen werden. Die Agentur kann mit einer Kontofreigabe genauso gut arbeiten.
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