Mit Google Tabellen innerhalb von Google Drive, lassen sich Google Shopping Feeds in kürzester Zeit und für jeden verständlich erstellen. Wenn Sie nicht viele Produkte haben, oder auf Ihre Bestseller besonders detailliert optimieren möchten, können Sie einen Google Shopping Feed in Drive erstellen.
Um Google Shopping verwenden zu können, ist ein Merchant Center Account notwendig. Wenn dieser noch nicht existiert, dann erstellen Sie sich bitte einen. Außerdem wird für die Verwendung vom Shopping Feed via Google Tabellen, ein kostenloser Google Drive Account benötigt.
Google Shopping ist ein hervorragender Kanal wenn es darum geht, der eigenen Zielgruppe unmittelbar passende Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten. Mittels Shopping werden ausschließlich Produkte direkt angeboten. Es werden keine Produktgruppen und Kategorien beworben, selbst wenn die Suchanfrage dies hergibt. Ich kann also keine Anzeige mit Zielseite zum Thema Kinderfahrrad erstellen. Selbst wenn die Suchanfrage dies erfordert, wird trotzdem ein Produkt angezeigt. Hier ein Beispiel.
Produktsuche: woom 4
Suchanfrage: woom 4
Die Anfrage zielt direkt darauf ab, dass Produkt „woom 4“ zu erwerben oder sich darüber zu informieren. Dazu passen die Anzeigen in diesem Beispiel sehr gut.
Nächste Suchanfrage: Fahrrad für Kinder ab 8 Jahre
Bei dieser Suchanfrage werden eindeutige Informationen übermittelt, aber kein explizites Produkt. Ein Fahrrad (Produktkategorie) für Kinder (Zielgruppe) ab 8 Jahre (Kategorie und Einschränkung). Die Marke „woom“ spielt hier ebenfalls ein Fahrrad aus, nämlich das woom 3. Leider ist das Fahrrad für Kinder in diesem Alter bereits eine Nummer zu klein. Korrekt wäre das woom 4 gewesen. Über eine Detail-Optimierung der Google Shopping Kampagne – ganz bequem vor allem via Google Tabellen – ist das einfach zu korrigieren.
Google Shopping Feed erstellen
Mit Zugriff aufs Merchant Center und einem Google Drive Account, kann der Google Shopping Feed via Google Tabellen jetzt im Merchant Center erstellt werden. Dazu im Merchant Center im Menü den Punkt „Produkte“ öffnen und dann den Unterpunkt „Feeds“ aufrufen. Anschließend auf das blaue Icon mit dem + klicken.
Im nächsten Schritt das Land wählen in welches die Produkte verkauft werden sollen, sowie die Sprache der Produktdaten. Sollen Produkte nach Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH Region) verkauft werden, müssen drei Feeds erstellt werden. Allein auf Grund unterschiedlicher Versandkosten, aber in der Schweiz auch durch die Schweizer Franken, sowie das fehlende „ß“ als Buchstabe in Produktbeschreibungen, ist es sinnvoll jedes Land gezielt zu optimieren.
Jetzt benötigt der Feed einen Namen. Ich empfehle hier immer eine strukturelle Bezeichnung zu verwenden. In meinem Beispiel habe ich „DE | Beispiel | Eisenschmidt“ genutzt. Somit weiß ich für welches Land der Feed ist, welche Produktart (Beispiel) sich darin befindet und bei Bedarf wer ihn erstellt hat. Üblicherweise bezeichne ich einen Feed so: DE | Kinderfahrräder | Topseller.
Außerdem wird in diesem Schritt die Methode gewählt, wie der Feed bereitgestellt werden soll. Hier bitte „Google Tabellen“ auswählen, da dieser Artikel ausschließlich von diesem Thema handelt.
Nun müssen Sie wählen ob bereits eine Google Tabelle für den Shopping Feed existiert, oder auf Basis einer Vorlage von Google eine Tabelle erstellt werden soll. Beim ersten Abruf verlangt Google noch eine Erlaubnis um die Daten zwischen Drive und dem Merchant Center zu synchronisieren. Logischerweise sollte zugestimmt werden. In diesem Szenario gehe ich davon aus, dass Sie noch Shopping Tabelle haben und wähle deshalb den ersten Punkt „Neue Google-Tabelle aus einer Vorlage erstellen“.
Es passiert nun nichts weiter. Deshalb jetzt wieder auf die Übersicht „Feeds“ in der Navigation wechseln. Dort steht nun der neue Feed zur Verfügung. Hier nun auf „Aufrufen“ gehen und somit zur Google Tabelle wechseln.
Google Tabelle (Vorlage) für Shopping
Die Google Tabelle hat in der Vorlage bereits 13 Spalten (A bis M) die beschriftet sind. Das sind die gängigen Standards die für Google Shopping ausgefüllt werden sollten und zum Großteil ausgefüllt werden müssen. Nachfolgend gehe ich kurz auf die Spalten ein.
Grundsätzlich: die Spalten können Sie alle in der Übersicht der Google Shopping Attribute abrufen und sich im Detail über diese informieren. Ich gebe in diesem Artikel nur meine eigenen Hinweis noch zusätzlich dazu ab.
ID (Pflicht): Eindeutige Kennzeichnung des Artikels die nur einmalig im Feed vergeben werden darf. Die ID darf aus Buchstaben und Ziffern bestehen. Praktischerweise nutzen Sie die ID identisch Ihrer Produktnummer in der Warenwirtschaft, um hier eine eindeutige Zuordnung zu schaffen. Die ID sollte auch Feed-übergreifend in verschiedenen Ländern immer gleich sein, wenn es sich ums gleiche Produkt handelt.
Titel (Pflicht): Der Titel ist der Produktname, ohne zusätzliche Werbung (kostenloser Versand etc.). Es sollte ein eindeutig zum Produkt passender Name sein. Keine werblichen Kommentare. Bei Varianten empfehle ich die Eigenschaft der Variante (Farbe, Größe, etc.) im Titel mit anzugeben da dies oft für Suchanfragen und „Klick-Entscheidungen“ eine wichtige Rolle spielt. Der Titel muss nicht identisch der Produktbezeichnung im Onlineshop sein.
Beschreibung (Pflicht): Mit bis zu 5.000 Zeichen können Sie das Feld Beschreibung füllen. Kaufentscheidende Informationen sollten sofort am Anfang der Beschreibung erscheinen, damit diese in Google Shopping in der Kurzbeschreibung zu sehen sind. Die Beschreibung sollte auch für relevante Suchanfragen genutzt werden. Ebenso für Größen, Farben, Gewichte und Kompatibilitäten. Verkaufen Sie Kaffee-Kapseln, können Sie bei Kapsel XY in der Beschreibung auch mit Komma getrennt alle kompatiblen Geräte eintragen. Das sorgt für erheblich bessere Auffindbarkeit. Werbung wie „Kostenloser Versand“ etc. gehört nicht in die Beschreibung. Diverse Formatierungen wie Zeilenumbrüche, Listen und Kursiv-Schrift sind erlaubt.
Produkt URL (Pflicht): Die Produkt URL (link) ist ausschließlich die direkte URL zur Produktseite. Handelt es sich um eine Variante, dann natürlich direkt die URL, bei der die korrekte Variante ausgewählt ist. Gibt es für Desktop- und mobile Geräte getrennte URLs, so fügen Sie bitte noch eine weitere Spalte in die Tabelle ein und bezeichnen Sie diese als „mobile_link“ (ohne Anführungszeichen). Dort kommt dann die Adresse für mobile Endgeräte rein.
Zustand (dringend empfohlen): Google fordert diese Spalte nur dann als Pflichtfeld, wenn es sich um gebrauchte oder generalüberholte Produkte handelt. Trotzdem rate ich dazu, diese Spalte immer anzugeben, da sie zu den sogenannten „Produktdetails“ gehört und somit in die Optimierung der Produktplatzierungen einfließt. Eingetragen werden kann:
- New
- Refurbished
- Used
Wichtig sind hier auch die Details der einzelnen Zustände. Bei Neuware ist das sehr einfach: alles originalverpackt und im Originalzustand. Bei generalüberholter Ware fordert Google die Ware ebenfalls in der Originalverpackung und durch eine Garantie abgedeckt! Bei gebrauchter Ware muss die Verpackung nicht original sein und auf die Garantie wird ebenfalls nicht geachtet.
Preis (Pflicht): Selbstverständlich muss der Preis angeben werden. Der Preis muss identisch dem Preis sein, der auch auf der Produktseite eingetragen ist. Versandkosten etc. zählen nicht in den Preis rein. Der Preis wird bestenfalls direkt mit der Währung eingetragen. Für ein Produkt im Wert von 29,95 Euro tragen Sie bitte 29.95 EUR in die Spalte ein.
Verfügbarkeit (Pflicht): Google möchte wissen ob ein Produkt sofort erhältlich, ausverkauft oder vorbestellbar ist. Dafür stellt Google drei mögliche Werte zur Verfügung:
- in_stock (auf Lager)
- out_of_stock (nicht auf Lager)
- preorder (vorbestellbar)
Optional kann auch ein Verfügbarkeitsdatum in einer weiteren Spalte eingetragen werden, um bei Vorbestellungen direkt anzugeben ab wann eine Auslieferung beginnen kann.
Bild Link (Pflicht): Das Produktbild ist zwingend erforderlich für eine Listung in Google Shopping. Hierfür muss die eindeutige URL zum Bild eingetragen werden. Es kann auch ein speziell für Google Shopping angelegtes Bild sein, sofern es dem korrekten Produkt entspricht. JPEG, PNG, BMP oder TIFF sind gängige Formate. In der Regel sind Produktbilder ein PNG. Produkte die nicht unter Bekleidung fallen, brauchen mindestens ein 100 x 100 Pixel großes Bild. Bekleidung erfordert mindestens 250 x 250 Pixel. 16 MB ist die maximale Dateigröße.
Es darf keine weitere Werbung auf dem Bild enthalten sein. Handelt es sich beim Verkauf um Farbe (Wandfarbe etc.), sind auch einfarbige Bilder in der entsprechenden Farbe erlaubt. Ansonsten jedoch muss immer ein individuelles Motiv zu erkennen sein. Ich empfehle Bilder mindestens in 300 x 300 Pixel und ordentlicher Qualität bereitzustellen.
GTIN (Pflicht): Ich empfinde es stets als Pflicht, dass bei Google Shopping im Feed eine GTIN (EAN / UPC / JAN / ISBN / ITF) eingetragen wird. Google verlangt bei neuen Produkten immer die GTIN vom Hersteller. Bei kompatibler und gebrauchter Ware muss die eigene GTIN und Marke eingetragen werden. Eine GTIN ist kein von Google zwingend vorgeschriebener Wert. Ohne kommt es jedoch erfahrungsgemäß oft zu Ablehnungen im Feed oder beim Ausspielen der Produkte zu vollkommen unpräzisen Suchanfragen.
MPN (Pflicht): Die vom Hersteller vergebene Produktbezeichnung ist dann Pflicht, wenn es keine zugewiesene GTIN gibt. Ich würde jedoch immer auch zur MPN raten, da Google diesen Wert u.a. zur Zuordnung der Produkte innerhalb von Google Shopping heranzieht, um eine Tabelle für den Preisvergleich auf Produktseiten zu erstellen. Die MPN ist hier ein Schlüssel-Attribut für die korrekte Zuordnung.
Marke (Pflicht): Die Spalte für die Marke muss immer ausgefüllt werden, wenn es sich nicht um Bücher, Filme oder Musikaufnahmen handelt. Es sollte die Marke vom Hersteller eingetragen werden. Und zwar in der Form, wie Nutzer die Marke am jeweiligen Zielort kennen. Beim Verkauf von Waren fremder Hersteller sollte der eigene Unternehmensname nicht als Marke eingetragen werden, sofern man nicht maßgeblich an der Herstellung beteiligt ist. Ausnahme ist dann, wenn Sie einen Artikel als White Label verkaufen dürfen und somit berechtigt sind Ihre eigene Marke auf das Produkt zu schreiben.
Google Produktkategorie (Optional): Google ordnet jedes Produkt automatisch bestimmten Kategorien zu. Wenn Sie die Zuordnung beeinflussen möchten, können Sie die passende ID der Kategorie selbst definieren. Ich empfehle es jedem meiner Kunden, damit die Produkte immer in der wichtigsten Kategorie zu finden sind. Sie finden die Liste aller Google Produktkategorien hier als TXT Download.
Versand (Pflicht): Die Versandkosten müssen für jedes Produkt und das entsprechende Land angegeben werden. Zusätzlich können Versandkosten auch im Merchant Center definiert werden. Meine Empfehlung geht aber dazu, jedes Produkt direkt im Shopping Feed mit den Informationen anzureichern. Zum allgemeinen Preis des Versand können noch Land, Region und Service mit eingetragen werden. Die Angaben werden mittels Doppelpunkt getrennt. In den meisten Fällen möchten Sie nur das Land und die Versandkosten angeben. Für den Versand in Deutschland zum Preis von 2,90 Euro müssen Sie deshalb in die Spalte folgendes eintragen: DE:::2.90 EUR
Bis zu dieser Stelle sind es die Felder, die Google in der Google Shopping Feed Vorlage direkt vorgibt. Es gibt noch zahlreiche weitere Attribute die genutzt werden sollten. Zum Teil habe ich bei Kunden Feeds mit 25 Spalten und mehr. Von Farben über Bundles bis hin zu Sonderpreisen, Produkttypen, Geschlecht, Größe, Produktgruppe und Benutzerdefinierten Feldern. Die Optimierung von Shopping Feeds ist kein Hexenwerk und wer sich vor allem um seine Bestseller im Detail kümmert, kann mit Google Shopping wirklich tolle Ergebnisse erzielen.
Fazit
Alternativ zu Google Tabellen können Feeds natürlich auch via API, FTP etc. bereitgestellt werden. Für die manuelle und wirklich detaillierte Optimierung finde ich persönlich jedoch eine kleine Google Tabelle sehr angebracht. Meistens habe ich in solchen Tabellen 10 bis 50 Produkte. Das ist überschaubar und diese dominieren dann auch die Google Shopping Anzeigen.
Sie haben Fragen? Gerne in die Kommentare oder diskret per E-Mail (mail@soeren-eisenschmidt.de).
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Vielen Dank!! Hat mir sehr geholfen. Meiner Meinung nach eine sehr gelungene Übersicht